Naturhuf und Ponies

Fütterung, Haltung und Pflege

Naturhuf-Trilogie (Update Februar 2017)

Nachstehend haben wir versucht, die für uns wichtigen drei Kategorien einer der Natur nachemfundenen Pferde-/Ponyhaltung aufzulisten.

Übersicht

 

Fütterung

  • 24h-Zugang zu zucker- und stärkearmem Heu* (dargereicht z.B. in engmaschigen, je nach Bedarf auch doppelten Heunetzen). Möglichst auch während des Weidegangs.
    * Hier gibt eine genaue Analyse Aufschluss. (-> Heuanalysen, weiterführende Links)
  • 24h-Zugang zu frischem, sauberem Wasser und Salz. Auch während des Weidegangs!
  • Als Kraftfutter dienen gut eingeweichte und sowohl davor als auch danach gründlich abgespülte Rübenschnitzelpellets (und falls es schnell gehen muss: Speedi Beets)
  • Mineraldefizite im Futter* (z.B. Heu, Gras) durch entsprechende Zusätze ausbalancieren.
    * Hier gibt eine genaue Analyse Aufschluss. (-> Heuanalysen, weiterführende Links)
  • Weidegang am Vormittag und nur ab nächtlichen Temperaturen von mindestens 5°C. Kurz abgefressene oder durch Trockenheit gestresste Weiden sollten geschont und aus metabolischer Sicht unbedingt gemieden werden.
  • Ist Weidegang z.B. aus metabolischen Gründen nicht oder nur beschränkt möglich, so kann der Bedarf an essentiellen Fettsäuren (z.B. Omega-3) durch Zufütterung frisch geschroteten Leinsamens abgedeckt werden. Auch sollte das Futter unter diesen Umständen mit Vitamin-E-Präparaten ergänzt werden.

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bewegende Haltung

  • Als wetterfeste Basis dient ein Laufstall mit einem Rundlauf ohne Sackgasse, einer gedeckten und gut geschützten Liegefläche für optimalerweise mindestens Anzahl Ponies/Pferde, Flächen zur Versäuberung und trockenen Laufbelägen, die dem gewünschten Einsatzgebiet des Ponies/Pferdes entsprechen (z.B. Kies über Drainageplatten)
  • Vegetationsarmer Rundlauf (z.B. um Weideland – Paddock Paradise) ohne Sackgasse mit Unterstand (Breite des Rundlaufs: optimalerweise mindestens  2 x das Widerristmass des grössten Ponys/Pferdes). Interessanter Link zum Thema: "Tour of the Tracks" (Blog-Post von Nic Barker über den Rockley Farm Rundlauf)
  • Vegetationsarmer Paddock ohne Sackgasse mit Unterstand und Raumtrennern (z.B. Bäumen, Sträuchern, Holzbeigen, ...).
  • Für alles gilt: Wasserstelle und mehrere Futterplätze (optimalerweise Anzahl Ponys/Pferde) weitläufig verteilt

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Hufbearbeitung

  • Im Zentrum der Hufbearbeitung steht das Pony/Pferd als ein sich gerne und freudig bewegendes Lauftier.
    Ziel: das Pferd/Pony soll nach der Hufbearbeitung mindestens so schwung- und lustvoll ausschreiten wie vorher. Seit 2015 bearbeiten wir die Hufe im Sinne von Nic Barkers Bearbeitungsansatzes und sind beeindruckt von der bis dato besten Barhuf-Performance unserer Ponies! Ergänzend dazugekommen sind die Ideen von Maureen Tierneys Hoof Guided Method.
  • Geht ein Pferd klamm ist der Auslöser nicht selten metabolischer Natur.
    Als Sofortmassnahme unbedingt den Weidegang einstellen und neben Salz und Wasser, ausschliesslich zucker- und stärkearmes Heu (zusätzlich 1 Stunde gewässert) in engmaschigen Heunetzen rund um die Uhr zur Verfügung stellen, idealerweise ausbalanciert mit Mineralzusätzen und ergänzt mit frisch geschrotetem Leinsamen (Omega-3-Fettsäuren) und Vitamin E.
    Hufschuhe mit Comfortpads sollten unverzüglich zu einer klaren Verbessung des Gangbildes führen. Ist dies nicht der Fall, liegt das Problem womöglich weiter oben im Bewegungsapparat.
  • Sind die stossdämpfenden Strukturen im Trachtenbereich wie Strahl, Strahlkissen und seitliche Hufknorpel z.B. aufgrund eines frühen und/oder langjährigen Eisenbeschlags stark unterentwickelt, oder liegen Strahlfäule und/oder Strahlpilz vor, braucht es unter Umständen viel Geduld. Auch hier helfen Hufschuhe mit Comfortpads und/oder Strahlpolstern.
    Ziel: Das Pony/Pferd soll gerne, ohne Schmerzen und beim Auffussen möglichst zuerst mit dem dafür vorgesehenen, stossgedämpften Trachtenbereich landen können. Zu diesem Thema ein wunderschönes und eindrückliches Video von Nic Barker: Barhuf in Zeitlupe: Rockleyfarm.

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Miriam Piguet und Christoph Elsaesser, Februar 2017

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Gestaltung und Realisation:
Christoph Elsaesser